deutscher Jurist und Politiker; SPD; Bundesverfassungsrichter 1971-1981; u. a. Vors. der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokrat. Juristen (ASJ)
* 6. Januar 1913 Breslau
† 12. April 1992 Berlin
Herkunft
Martin Hirsch, ev., war der Sohn eines Baurats; sein Vater war Dozent an der Staatsbauschule in Breslau. Zu seinen Vorfahren gehörten die Historiker Theodor und Ferdinand Hirsch, die Gebhards "Handbuch der Deutschen Geschichte" herausgaben.
Ausbildung
H. besuchte in seiner Heimatstadt Breslau ein humanistisches Gymnasium und legte 1932 das Abitur ab. Ab 1930 gehörte er dem Sozialistischen Schülerbund an. Wie es hieß, mußte H. als Vierzehnjähriger Schikanen seiner Mitschüler hinnehmen, weil er sich mit einem schwarz-rot-goldenen Bändchen am Revers vorstellte - die Kameraden wollten nur Schwarz-Weiß-Rot tolerieren. Er wollte eigentlich Historiker werden, studierte dann aber nach dem Abitur Rechtswissenschaften in Breslau, Innsbruck und Berlin und gehörte in dieser Zeit, d. h. vor 1933, dem Sozialistischen Hochschulbund an. 1936 legte H. die Erste, 1939 in Berlin die zweite juristische Staatsprüfung ab. 1939-41 war H. als Justitiar bei der Kontrollstelle Natronpapier und Papiersäcke in Berlin tätig. 1941 wurde er zum Kriegsdienst einberufen und diente bis 1945 bei einem Panzerartillerieregiment im Osten.
Wirken
Bei Kriegsende floh H.s Familie nach Oberfranken, wo H. einige Monate bei der Stadtverwaltung Marktredwitz tätig war. ...